Gauland vs. Boateng

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Ich weiß für mich selbst nicht, ob die FAS der AfD nicht einen Bärendienst erwiesen hat. Was hat denn der Gauland eigentlich tatsächlich gesagt?

Der Deutsche Michel -von Hellersdorf bis an den Tresen im Pott – will einem Boateng beim Fußball sehen, ihn aber letztlich nicht als Nachbarn haben. Diese Aussage könnte – wenigstens so isoliert von mir auch stammen – denn genauso funktioniert der Deutsche Stammtisch. Wenn die Aussage von Gauland so gemeint war, dann stimme ich ihm zu. Vielleicht meinte er aber auch: Sehen Sie, dieser Boateng ist ja ganz nett als Fußballer, aber so einen will man doch nicht als Nachbarn haben, wenigstens nicht die Mehrheit der Deutschen, deshalb treten wir politisch dagegen an – dann befinden wir uns auf vollkommen verschiedenen Seiten.

Leider wird seitens der FAS nicht der gesamte Kontext der Aussage heraus gegeben, sondern lediglich das isolierte Zitat. Und genau damit leistet sie der AfD Vorschub. Der PEGIDA Aktivist kann nun wieder sagen: “Seht Ihr, die Presse dreht die Worte im Mund herum und betreibt Propaganda!” Im falle der ersten Interpretation hat Gauland maximal den Deutschen Michel beleidigt, da er ihm eine Verlogenheit unterstellt.

Warum greift man die AfD nicht an anderen Flanken an? Im Handelsblatt bezeichnet Gauland die AfD als die Partei der kleinen Leute. Eine glatte Lüge, wenn man sich das Parteiprogramm ansieht. Da gilt es nachzuholen! Denn wenn die sogenannten einfachen Bürger kapieren, dass sie auf dem Surfbrett “Wir sind gegen Islam – Wir wollen keine Ausländer!”, auf dem direkten Weg in den Abgrund gesteuert werden, dann wird es auch mit den Stimmen deutlich enger.